Dokumentation

Masseflächen-Assistent

Siehe auch
Massefläche
Prüfen-Aura-Mindestabstand


Oft will man einfach nur eine Massefläche über eine gesamte Kupferfläche erstellen und keine komplizierten Formen gestalten. Diesem Zweck dient der Masseflächeassistent. Wir finden ihn unter den Ikonen und oder im Layoutmenü Aktionen/Masseflächen/Gesamte Platine....


Zunächst müssen alle Signale, auch GND (!), komplett geroutet sein. In unserem Beispiel ist der Bildschirmhintergrund grau, nur die Lagen 2, Kupfer unten (rot) und Lage 23, Platinenumriss (rosa) ist sichtbar geschaltet. Die Teile des GND-Signals, die auf Kupfer unten verlaufen, sind hellrot hervorgehoben:



Bild 1: GND Signalstränge auf Lage 2, Kupfer unten (hellrot markiert)


Bei einer Entflechtung einer doppelseitig durchkontaktierten Leiterplatte werden üblicherweise die Ebenen 2, Kupfer unten und 16, Kupfer oben, verwendet. Eine Massefläche in TARGET 3001! entsteht aus dem gleichzeitigen Zusammenwirken dreier Ebenen: Fläche, Lösch und Kupfer. Auf der Fläche-Ebene wird der Umriss der Massefläche definiert. Auf der Lösch-Ebene werden die Sicherheitsabstände als Löschungen aus dem Kupfer definiert. Auf der Kupfer-Ebene sind Leiterbahnen und Lötpads definiert. Alle drei zusammen genommen ergeben das Gesamtbild: ein Layout mit Massefläche und entsprechenden Sicherheitsabständen (in der TARGET 3001! Begriffswelt heißt ein solcher Sicherheitsabstand "Aura").


Der Masseflächen-Assistent überprüft bei jeder Kupferebene, ob die jeweils dazugehörige Fläche- und Löschebene aktiviert ist. Bei den Fläche- und Löschebenen muss als Bezugsebene entweder 2 (das bedeutet, dass die Massefläche auf Kupfer unten erscheinen soll) oder 16 (das bedeutet, dass die Massefläche auf Kupfer oben erscheinen soll) im großen Ebenendialog eingestellt sein. Ist dies der Fall, dann zeigt der Assistent das Ergebnis an. Die Aura eines jeden Elements wird wie ein dickerer Schatten in der zugehörigen Löschebene dargestellt (Ebene "1=Lösch unten"). In dieser Ebene können Sie natürlich auch andere Elemente als "Löschungen" eintragen, z.B. Rechtecke, um die Massefläche zu verkleinern. Schrift in dieser Ebene wird auf dem Bildschirm dann gespiegelt dargestellt, d.h. aus dem Kupfer herausgelöst. Bitten denken Sie daran, die entsprechenden Flächen- und Löschebenen bei der späteren Ausgabe ebenfalls sichtbar zu schalten. Derart erzeugte Masseflächen lassen sich nicht auf allen Plottern ausgeben. Das Thema Plotter hat sich jedoch ohnehin weitgehend erledigt...


Nachdem wir den Masseflächenassistenten aktiviert haben, erhalten wir den folgenden Dialog:




Bild 2: Der Masseflächen Dialog


Wenn wir dem Dialog folgen, erstellt der Assistent eine Massefläche auf der Ebene 2=Kupfer unten, wir schließen alle GND Signale daran an, indem die Aura des Signals jeweils auf Null gesetzt wird. Die Auren der anderen Signale bleiben bei 0,3mm. Man kann mehrere Flächen mit unterschiedlichen Potentialen im Sinne von Signalpolygonen auf einer Kupferseite generieren. Man zeichnet dann mehrere flächige Figuren und weist ihnen unterschiedliche Signale zu. Die Flächen können ineinander verschachtelt sein, müssen dann aber jeweils Rangziffern aufweisen. Hierdurch wird klar, von welcher Fläche der Bereich der Überlappung ausgeschnitten wird. Anschluss ebenfalls durch Nullsetzen der Auren der eingebetteten Signale, siehe Artikel Signal-Polygon.

Nach Klick auf OK erhalten wir das folgende Ergebnis:




Bild 3: Das GND Signal in der Massefläche (hellrot markiert)


Den Teilen des GND-Signals, die auf Kupfer unten verlaufen (hellrot) wurde die Aura auf Null gesetzt und dadurch wurden sie mit der GND Fläche elektrisch verbunden. Die Lötpads behalten zunächst die Aura. Ein Anschluss an das Signal erfolgt also durch die Einbettung der Leiterbahnin die Fläche. Wichtig: das GND-Signal muss vor Anwendung des Masseflächen-Assistenten komplett geroutet sein!




Bild 4: Die fertige Massefläche für das Signal GND


Unmarkiert kann man die GND-Signalstränge nicht mehr erkennen, da sie komplett in der Massefläche aufgehen. Die gesamte Fläche führt das Signal GND. Beachten Sie, dass die Aura-Zeichnungen auf der Ebene "1, Lösch unten" (weiß) automatisch erfolgen, da alle Signale gemäß der Sandardeinstellungen mit einer Aura von 0,3 mm voreingestellt sind. Die Aura eines jeden Signals kann zu jeder Zeit verändert werden.


Zur Generierung nicht rechteckiger Masseflächen, siehe auch Stichwort Freihand Massefläche


Sollen in einer Kupferlage mehrere verschiedene Masseflächen erscheinen (z.B. rechts Analog-GND und links Digital-GND), so kann der automatische Masseflächen-Assistent nicht eingesetzt werden. Sie müssen dann für die Kupferseite unten von Hand in der Ebene 0 zwei Rechtecke eintragen und die jeweils abzuschirmenden Leiterzüge mit einer Aura versehen. Die Signale, die in das jeweilige Masse-Rechteck eingebettet werden sollen, müssen in der entsprechenden Hälfte ohne Aura gezeichnet werden (Ändern der Leiterbahn-Segmente). Den Lötpunkten lässt man normalerweise die Aura, wodurch Thermal Pads entstehen, die man noch mit Stegen zur Massefläche versehen kann. Masseflächen müssen keineswegs rechteckig sein. Alle zur Verfügung stehenden Zeichenelemente können auch auf Ebene 0 (oder einer anderen "Fläche"-Ebene) benutzt werden.

Grundsätzlich wird ein Massefläche also über die Leiterbahn Aura=0 des Massesignals angeschlossen. Lötpunkte behalten normalerweise Ihre Aura um zu verhindern, dass beim Löten zu schnell zu viel Wärme in die Massefläche abgeleitet wird (vgl. auch Wärmefalle). Dadurch könnten kalte Lötstellen entstehen. Ab Version V15 können Sie entscheiden, ob bei Lötpunkten und/oder DuKos, die das Massesignal führen, die Aura dennoch weggenommen werden soll. Das heißt, dass diese Lötpunkte und DuKos dann vollflächig angeschlossen würden.


Bild 5: Der Masseflächen-Assistent Dialog


Alias: automasse