Ratschläge zu Abblock- und Stützkondensatoren: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 10. September 2007, 12:29 Uhr
Auf Masse- und Versorgungsleitungen können Stromspitzen und plötzliche Stromänderungen auftreten, die wiederum durch Zuleitungsinduktivitäten dieser Leitungen Störspannungen verursachen. Diese Störspannung ist um so größer, je länger die Leitung und je größer und schneller die Stromänderung ist. Um solche Störungen auf den Versorgungs- und Masseleitungen zu vermeiden, sollten induktivitätsarme Stützkondensatoren (Keramikkondensatoren) benutzt werden. Sie wirken im Moment der Stromspitze als Speicher und übernehmen die Stromspitze, so dass sie von der weiteren Zuleitung ferngehalten werden.
Die Stützkondensatoren werden zur Verringerung der Leitungsinduktivität zweckmäßigerweise möglichst nahe an die ICs gelegt (Größenordnung 1 bis 10 nF). Jeder Kondensator sollte für jeweils 1 bis 4 integrierte Schaltkreise wirksam sein. Außerdem werden in der Praxis an die Ausgänge von Spannungsreglern Stützkondensatoren in der Größenordnung 10 uF gelegt. Jede Leiterplatte sollte an jedem Versorgungseingang einen Stützkondensator in der Größenordnung von 1 uF erhalten. Auf der Leiterbahn sollten in 5 cm Abständen Stützkondensatoren der Größenordnung von 100 nF plaziert werden.
Desweiteren kann durch geschickte Anordnung der Versorgungsleiterbahnen die Störungen weiter minimiert werden. (siehe Ratschläge zur galvanischen Kopplung)
Folgende Kapazitätswerte für Abblock- und Stützkondensatoren sind typischerweise zu verwenden:
- Für schnelle Signale ( f > 80 MHz; Anstiegszeit < 5 ns ): 1000 pF
- Für mittelschnelle Signale ( f = 10 bis 80 MHz; Anstiegszeit = 5 bis 40 ns ): 10 nF
- Für langsame Signale ( f < 10 MHz; Anstiegszeit < 40 ns): 33 nF bis 0,1 mF
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