Langloch
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Darstellung eines Langlochs in Datenblättern
Ein Langloch wird in Datenblättern beispielsweise so dargestellt:
Bild 1: Zwei horizontal nebeneinander liegende Langlöcher
Es handelt sich also um in die Länge gezogene "Bohrungen", die entweder mit einem Bohrer als Reihe von Bohrungen "genibbelt" werden oder die mit einem Fräswerkzeug gefräst werden. Beide Werkzeuge sind gerne wenigstens 1 mm stark, was dementsprechend zu einer Schlitzbreite von mindestens 1 mm führen würde. Schmalere Schlitze sind eher schwierig zu machen. Setzen Sie also zwei Pads mit Langlöchern für den obigen Fall nebeneinander.
Ein Pad mit Langloch
Soll ein Pad ein Langloch haben, so können Sie seine Dimension im Dialog "Lötpunkte ändern" oder im Dialog "Lötpunkt-Optionen" bestimmen. Doppelklicken Sie auf ein Pad, um den "Lötpunkte ändern"-Dialog zu öffnen. Beim Dialogeintrag "Bohrloch" sehen Sie den Link "Langloch".
Orientierung des Langlochs falsch
Bild: Jetzt sieht die Sache schon besser aus.
Nibbeln oder fräsen?
Sie bestimmen, ob ein Langloch gefräst oder genibbelt wird, engl: to nibble = knabbern. Bei der Herstellung von Langlöchern ist das Nibbeln normalerweise der Prozess der Wahl, denn er erfordert keinen Werkzeugwechsel. Durch mehrere nebeneinander liegende Bohrungen wird ein Schlitz "genibbelt".
Beim Nibbeln bleibt ggf. im Inneren des Schlitzes ein winziger Kranz bestehen, der den Innendurchmesser des Langlochs reduzieren kann. Geben Sie beim Durchmesser des Bohrers daher lieber etwas zu. Gestalten Sie das Langloch lieber etwas füllig, sofern Ihr Leiterplattenhersteller dieses nicht automatisch tut. Dies können Sie im Vorfeld mit Ihrem Leiterplattenhersteller abklären.
Im Dialog "TARGET 3001! CAM-Daten erzeugen" der Haken im Feld "Langlöcher nibbeln" gesetzt, s. Bild. Wenn Sie den Haken nicht setzen, könnte der Leiterplattenhersteller auch eine andere Technik anwenden, z. B. Fräsen.
Ein Langloch fräsen
Alternativ können Sie auf dem Pad auch eine einfache Linie auf der Fräs-Ebene, standardmäßig Ebene 25, Fräsen, ablegen. Die Stärke/Länge der Linie bestimmt die Dimension der Fräsung. Wählen Sie also das Linien-Werkzeug und klicken Sie dann mit der rechten Maustaste im Ebenenstapel der Sidebar (rechts) auf Ebene 25,Fräsen, um sie zu aktivieren. Jetzt zeichnen Sie die Linie, die den Fräser-Verfahrweg darstellt, auf dieser Ebene. Teilen Sie Ihrem Leiterplattenhersteller mit, dass die Fräsung metallisiert (innengalvanisiert, durchkontaktiert) sein soll. So weiß er, dass er vor dem Galvanisieren fräsen muss.
Eine Fräsung definieren Sie in TARGET entweder auf Ebene 25, Fräsen oder auf Ebene 23, Umriss, denn Umrissdaten werden allemal gefräst.
Im folgenden Bild sehen Sie ein gestrecktes, achteckiges Pad mit zunächst normalem Bohrloch sowie eine "Linie" auf Ebene 25, Fräsen (braun). Wenn Sie den Durchbruch eher eckig haben möchten, dann verwenden Sie statt einer Linie ein "gefülltes Rechteck", zu finden ebenfalls in den Zeichenwerkzeugen. Dennoch werden die Innenecken minimal rund, da das Fräsen wie das Bohren ein zirkularer Prozess ist.
Bild 2: Ein individuell dimensioniertes Pad mit einer normalen Bohrung und einer "ins Unreine" platzierten Fräsung
Schieben Sie die Fräsung nun einfach mit M1H in Position, so dass Sie das Bohrloch überdecken.
Bild 3: Ein individuell dimensioniertes Pad mit Langloch
Bitte informieren Sie Ihren Leiterplattenhersteller schriftlich über die Langlöcher in Ihrem Auftrag. Und informieren Sie ihn vor allem, ob das Langloch durchkontaktiert sein soll. Bei der Bestellung der Leiterplatte sollten Sie also einen eindeutigen Text bezüglich des Fräsens hinzufügen, bzw. mit Ihrem Leiterplattenhersteller in Kontakt treten.
Alias: Längsloch, Schlitz, Fräsung, Nippeln