Dokumentation

Vorgehensweise

Alle notwendigen Einstellungen und Zuweisungen werden "aufzählungsartig" beschrieben:

1. Signalliste bearbeiten

Im linken Teil des Dialoges wird die komplette Signalliste der bereits verlegten Leiterbahnen dargestellt. Mit einem Klick auf Plus.jpg werden alle möglichen Eigenschaften eines Signals aufgelistet.

EMV2.jpg

Mit M11 auf einen entsprechenden Eintrag öffnet sich der Dialog "Signal bearbeiten":

EMV3.jpg

Weisen Sie zunächst den einzelnen Signalen alle erforderlichen Eigenschaften zu. Typ (grob) bedeutet eine Klassifikation "grob", Typ (fein) bedeutet eine Klassifikation "fein" z.B.grob = digitales Signal TTL, fein = Technologie HCT. Mit dem Eintrag Rückleiter stellt man das Bezugssignal des Störers (Rückleiter des störenden Signals) ein. Dieser Eintrag ist wichtig für die Berechnung des Koppelfaktors und der kapazitiven und der induktiven Kopplung und ist grundsätzlich erforderlich. Ohne eine Zuordnung der Eigenschaften ist keine sinnvolle EMV-Analyse möglich!

2. Eigenschaften bearbeiten und neu erstellen

EMV4.jpg

Klicken Sie auf die Registerkarte "SignalTypen". Zunächst werden alle vorhandenen Eigenschaften aufgelistet. Mit M11 kann man diese Eigenschaften bearbeiten. Um den Fall auszuschließen, dass einem Signal keine Standard-Eigenschaften zugewiesen werden können, gibt es die Möglichkeit mit der Taste "Neu" eigene "SignalTypen-Eigenschaften" zu erstellen.

Wählen Sie zunächst einen sinnvollen Namen aus. Nach der Namengebung der Eigenschaft muss der Signaltyp definiert werden. Wird "analog" markiert, muss bei den technischen Daten die Frequenz eingegeben werden. Andernfalls, also bei digitalem Typ, müssen die Anstiegszeit und die Impulsbreite eingegeben werden. Ausserdem sind die Werte Strom und Spannung relevant für die späteren EMV-Berechnungen. Diese Werte müssen Eingabewerte erhalten. Diesen Punkt 2) kann man übergehen, wenn keine neuen Signal-Eigenschaften definiert werden müssen.

3. Optionen einstellen

EMV5.jpg

Klicken Sie auf die Registerkarte "Optionen". Für die Berechnung müssen folgende technischen Daten der Leiterplatte eingestellt werden:

Alle anderen geometrische Daten (Leiterbahnlänge, Leiterbahnbreite, Anzahl der Kupferlagen) werden automatisch von TARGET 3001! berechnet. Mit dem Eintrag "Standardrückleiter" legt man eine globale Auswahl des Rückleiters für das gesamte Projekt fest.


4. Analysearten auswählen

In der rechten Liste werden alle Signale aufgelistet. Markieren Sie die Signale, die Sie bezüglich der EMV untersuchen möchten, wie folgt:

EMV6.jpg

Wählen Sie mit M11 ein zu untersuchendes Signal aus (Im Bild links das Signal D). Dieses Signal wird als "Störersignal" benutzt. In der "Baum-Ansicht" werden automatisch alle Berechnungsmöglichkeiten vorgeschlagen.

EMV7.jpg

Mit M2 auf das Signal D werden alle Analysearten für die spätere Berechnung vorbereitet. Natürlich können Sie auch mit M2 nur die Analysearten auswählen, die für ihre Prüfung in Frage kommen.

EMV8.jpg

Der Rückleiter des störenden Signals kann natürlich nicht als Gestörter angewählt werden. (Der Rückleiter wurde bereits durch die Signalliste definiert, s. Punkt 1 )

Mit dem Knopf

EMV9.jpg

wird eine Berechnung des gesamten Layouts durchgeführt. Hierbei vergleicht TARGET 3001! die Signale, die sich untereinander negativ beeinflussen können, z.B. Signal XY mit 10 A und Signal XYZ mit 10 mA (Die max. Ströme werden wie in Punkt 1 beschrieben eingestellt). TARGET 3001! markiert also den Störer und den Gestörten.

5. Berechnung durchführen

Nachdem Störer, Bezugssignal und Gestörter identifiziert wurden, kann mit der EMV-Analyse begonnen werden. Klicken Sie hierzu auf die Taste "Berechnung". Als grafische Auswertung werden die Signale entsprechend einer Notenskala von 1 bis 5 farbig hervorgehoben. Bedeutung der einzelnen Farbabstufungen:

Darüber hinaus werden die Rechenergebnisse in der Liste eingeordnet.

EMV10.jpg

Anhand nachstehender Berechnungsformeln wird die Auswertung der prozentualen Bewertungszahl erklärt: Für die Leitungslänge gilt:

Prozentwert =
EMV11.jpg
Für alle anderen Berechnungen gilt: Prozentwert =
EMV12.jpg

mit:

Das Ergebnis der Strahlungskopplung wird durch eine Grafik dargestellt. Hierbei werden die errechneten Ergebnisse mit den Grenzwerten (nach Norm VDE 0871/B und EN55022) verglichen. Durch M11 auf "Strahlungskopplung" erscheint diese Auswertung:

EMV13.jpg


EMV14.jpg

Werden die Grenzwerte überschritten, dann wird der kritische Bereich farblich gelb dargestellt (in der Liste wird das Kästchen rot eingefärbt) Die Abszisse stellt die Frequenzen im logarithmischen Maßstab dar. Die beiden Ordinaten, links und rechts, beziehen sich jeweils auf die elektrische oder magnetische Störfeldstärke. Die rote Linie soll die eingestellte Grenzwertlinie für die elektrische Feldstärke darstellen. Dementsprechend ist die errechnete Kurve der elektrische Störfeldstärke blau. Die violette Linie stellt die eingestellte Grenzwertlinie für die magnetische Störfeldstärke dar. Die grüne Kurve zeigt entsprechend die ermittelte magnetische Störfeldstärke des Signals an. Im Idealfall sollten die ermittelten Kurven unterhalb bzw. auf den entsprechenden Grenzwertlinien liegen. Andernfalls sind Gegenmaßnahmen, wie z. B. Verkleinerung der Schleifenfläche, erforderlich.

Durch M11 auf die beiden Grenzwertlinien, werden die Frequenzanteile mit den jeweiligen elektrischen und magnetischen Störfeldstärken angegeben.

Durch M11 auf die errechneten Linien, werden ebenfalls die Frequenzanteile mit den jeweiligen elektrischen und magnetischen Störfeldstärken angegeben.

EMV15.jpg


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