MID Tutorial
Wie startet man das Designen auf einem MID?
Ausgehend von einem Schaltplan in TARGET 3001! wollen wir Gehäuse und Leiterbahnen auf einem 3D Körper anordnen. Der 3D- Knopf liefert uns eine leere Zeichenfläche, denn wir müssen erst einen 3D Körper importieren. Im Menü "Aktionen" klicken Sie bitte auf "MID vorbereiten". Ein Browser öffnet sich und sie können das gewünschte STEP-file auswählen.
Unser Beispiel zeigt eine art Plastik Abdeckkappe, auf deren Oberfläche wir nun die Elektronik gemäß Schaltplan aufbringen wollen. Links sehen wir alle Signale gemäß Schaltplan wie auch die Gehäuse.
Wie paltziert man ein Bauteilgehäuse auf dem 3D Körper?
Um ein Gehäuse auf dem Körper zu platzieren, verwenden wir den Knopf "Bauteil platzieren". Der Cursor verändert sein Aussehen und wir bewegen ihn an den Punkt, an dem das Zentrum unseres ersten Bauteils sitzen soll. Aus einer Liste wählen wir das gewünschte Gehäuse. In unserem Fall wählen wir IC 1, den Timer Ne555.
Ein platziertes Gehäuse drehen
Sofort ist es platziert und ein weiterer Dialog öffnet sich um graduelle Drehung des Bauteils zu ermöglichen. Positiv bedeutet gegen den Uhrzeigersinn, negativ bedeutet mit dem Uhrzeigersinn. Man kann auch individuelle Gradzahlen zur Drehung eingeben.
Da wir noch immer im Modus des Bauteil-platzierens sind, schweben wir einfach zur nächsten Position. Desgleichen hier: Erst klicken, dann aus der Liste auswählen. Wir wählen das IC2 und haben zugleich Möglichkeit, dieses zu drehen. Man kann den Dialog jederzeit erneut öffnen: Bauteil im Zentrum mit Mausklick markieren, Tastaturtaste [d] für "drehen" drücken.
Ein platziertes Gehäuse verschieben
Die Position scheint noch nicht optimal zu sein. Also markieren wir das Bauteil durch Mausklick auf sein Zentrum. Jetzt bewegen wir den Mauszeiger zum Zielpunkt und drücken Tastatutaste [v] für "veschieben". Sofort bewegt sich das Bauteil mit seinem Zentrum auf diesen Punkt. Gegebenenfalls müssen Sie es in die richtige Stellung drehen.
Bauteil schwebt
Bei genauem Hinsehen ist erkennbar, dass die Bauteile 0,2 Millimeter erhöht auf der Oberfläche platziert sind. Der Produktionsprozess toleriert diesen Wert. Man kann ihn im Design Rule Check einstellen.
Luftlinien berechnen
Nun wollen wir für diese beiden Teile die Luftlinien berechnen, die vom Schaltplan herrühren. Hier sehen wir, welche Pads zu verbinden sind. Zur besseren Ansicht blenden wir die Gehäusekörper kurz aus.
Leiterbahn verlegen
Betrachten wir diese diagonale Verbindung, die wir jetzt routen wollen. Auf Knopfdruck wechseln wir in den Modus "Leiterbahn verlegen" und der Mauszeiger ändert sein Aussehen. Wenn wir nahe an ein Pad heran kommen, erscheinen Fangkästchen, die helfen, die Verbindungen korrekt herzustellen.
Solche Fangkästchen erscheinen nur bei Pads, die ein Signal führen. Pads ohne Signal zeigen in diesem Modus kein Fangkästchen.
Klick auf das Pad startet die Leiterbahn. Die Leiterbahnbreite in schwarz und den Mindestabstand in rot bestimmen die Signaleigenschaften, die man im Schaltplan bestimmt. Wir schießen beim Verlegen etwas über's Ziel hinaus, ziehen einen Knick und kommen am Zielpad an.
Mit [ESCAPE] verlässt man den aktuellen Modus und gelangt man zurück in den Zeiger - Modus.
Leiterbahn ziehen
Jetzt möchten wir den Knick etwas anpassen und in Form ziehen. Schalten wir also in den "Knick ziehen" - Modus. Ein simpler Klick auf den Knick verändert das Bild und erlaubt durch bloße Mausbewegung, den Knick in Position zu bringen.
Mit Klick ist der Bahnverlauf korrigiert. Man kann auch die Leiterbahnbreite anpassen. Markieren und Tastaturtaste "ä" wie ändern drücken.
Wir ändern die Leitebahnbreite zum Beispiel auf Null komma ein Millimeter. Dies wird später einen Fehler im Design rule check erzeugen. Warten wir's ab.
Gleiches im Bezug auf Abstandsverletzungen: Wie entdeckt man sie und wie korrigiert man sie? Hier erzeugen wir absichtlich eine Abstandsverletzung indem wir eine Leiterbahn zu nah an ein benachbartes Pad legen.
Design Rule Check DRC
Jetzt starten wir den D R C , den Design rule check. Dieser prüft, ob alle Bauteile platziert sind, ob alle Signale geroutet sind und ob alle Bauteilbeinchen die Oberfläche des Körpers berühren, inklusive voreingestellter Toleranz.
Auch wird die Einhaltung vorgegebener Leiterbahnbreiten und Mindestabstände Geprüft. Abweichungen sowie eventuelle Kurzschlüsse werden angezeigt. Nach dem Start werden fehlende Bauteilgehäuse gemeldet und unfertige Verbindungen. Dies ist uns zum jetzigen Zeitpunkt klar. Jedoch am Ende der Liste sehen wir "Segment zu schmal" und "Abstandsverletzung". Diese beiden Meldungen beziehen sich auf unsere beiden Fehler.
Jede Fehleranzeige ist durch einen Fehlermarker repräsentiert. Jeden kann man einzeln anklicken um den Fehler zu erfahren. Bei Klick darauf wird auch das fragliche Element markiert. Mit Tastaturtaste [ä] kann man es ändern. Gleiches gilt für die Abstandsverletzung. Da die Leiterbahn keinen Knick zum Ziehen hat, ist entfernen und neu zeichnen das Beste.
Die Fehlermarker kann man im DRC Dialog wieder löschen.
Wenn alle Bauteile und Leiterbahnen ordentlich platziert sind, könnte man etwa zu solch einem Bild kommen. Jedes Bauteil kann zu jeder Zeit gelöscht und wieder neu eingefügt werden. Jede Leiterbahn kann zu jeder Zeit angepasst werden. Man hat immer den Schaltplan im Hintergrund. Jede Änderung der elektrischen Logik im Schaltplan findet umgehend seine konsistente Entsprechung auf der Oberfläche des 3D - Körpers.
STEP Format
Um das Projekt herzustellen exportiert man alles ins Format STEP und übergibt dieses STEP file seinem Hersteller. Man kann es natürlich auch slbst herstellen. Das STEP Format ist Industriestandard.
Stückliste (Bill Of Material, BOM)
Hinsichtlich der Bestückung möchte man gerne einen Blick auf die Stückliste werfen. BoM steht dabei für Bill Of Material. Dieses ist ein simples Textfile, das jeder beliebige Texteditor lesen kann. Alle Bauteile sind aufgelistet zusammen mit den Winkeln Ihrer Ausrichtung einschließlich Azimut und Zenit.
Dispenser-Informationen DSP
Hinter dem Knopf D S P verbergen sich die Informationen für Dispenser - also zum Auftragen von Lötpaste auf die Pads. Zusätzlich zu den Namen und Ausrichtungen aller Bauteile sind die Pads aufgelistet und beschrieben.
Projekt als fertig bestücktes Produkt bestellen
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